Samstag, 23. September 2017

Boris!

Egal wie wir ihn nennen - Steve, Stefano, den Russen oder Boris - eines ist klar: mit seinen Blogeinträgen hat er uns allen ein tolles Geschenk gemacht. Danke!
Ich glaube es liegt an der Unkompliziertheit der Endurofahrer das sich ein 'Neuling' jederzeit in unsere Gruppe einbringen kann. Cool bist du dabei!

Letzter Fahrtag

Nach dem Sturz gestern entscheidet sich reNé heute im Hotel zu bleiben und so gibt es für ihn einen Ruhetag. Che pecato!

Mario und Luciano besprechen sich um für uns die heutige Tour auszuknobeln. Neben bekannten Stücken fahren wir zu Beginn eine kleine Mulattiera hoch die nur drei, vier Steine breit ist. Diese grossen runde Steine. An manchen Stellen fehlen sie einfach oder rollen weg wenn der Vordermann drüberfährt. Der Weg ist mit Sträuchern und Brombeer-Ranken zugewachsen und die Äste bleiben an den Kameras und Helmschildern hängen.



Anschliessend fahren wir einen etwas breiteren, schnelleren Pfad der sich durch die Büsche windet. Manchmal sieht man die Helme des Teams, dann hat man wieder den Eindruck ganz alleine durch die Botanik zu kurven.





Auf einem schmalen Trail durch den Wald versperren mehrere umgekippte Bäume den Weg. Bei einem Baumstamm können wir die KTM's nur mit vereinten Kräften über das Hinderniss "fahren".



Ein weiterer Singletrail windet sich auf und ab durch den Wald und immer wieder müssen wir zwischen Felsbrocken und an dicken Ästen vorbei balancieren.



Netterweise überlässt mir Peter seine 350er für ein Stück und ich habe nun den direkten Vergleich zur 250er die ich die letzten Tage gefahren bin.

Am Nachmittag haben die Guides sich ein Feuerwerk oder Abschlussbouquet ausgedacht. Sehr Abwechslungsreich führen sie uns über Weiden zu steilen, schnellen Auffahrten und über ausgewaschene Pfade voller Geröll.



Roli fährt eine steile mit Relsplatten gespickte Strecke wieder hoch, die wir eben erst heruntergefahren sind - rauf ist viel schöner.



Die Gelateria hat extra für uns noch Eis - das haben wir gestern so ausgehandelt - und so nimmt jeder nochmals ein Gelato grande als krönenden Abschluss der Ausfahrt.

Beim Agriturismo wartet eine weitere Überraschung auf uns: Jenni hat für jeden von uns eine Urkunde mit grossem Foto vorbereitet. Eine schöne Erinnerung! Der Abschied ist sehr herzlich und fällt uns etwas leichter, da wir geplant haben nächstes Jahr im September wieder auf Tour zu gehen. Diesmal in der Toscana.


Freitag, 22. September 2017

Giornata sei

Und täglich grüsst das Murmeltier - heute im richtig positiven Sinn. Wieder strahlend schönes Wetter und wie gestern fahren wir zur Stelle mit den grossen mosigen Felsbrocken. Es ist etwas weniger nass, wir kennen die Strecke und kommen eigentlich recht gut durch. Warum Roli sein Bike wieder aufstellen muss, lässt sich nicht herausfinden.

Etwas weiter finden wir einige schlammige Passagen und Pfützen um die sauber gewaschenen Bikes wieder einzusauen. Sorry Mario aber du bist selber schuld. Du hast gesagt saubere Töff sind für Mädchen.


Nachdem wir nun wieder wie richtige Enduristen aussehen, fahren wir mit Aussicht bis aufs Meer einem Zaun entlang.



Dann verschwinden wir im Wald und folgen einer kaum erkennbaren Spur über Wurzeln, Baumstämme und Felsbrocken. Ein Spaziergang im Wald mit dem Motorrad.

Heute habe wir noch etwas spezielle vor. Beide Drohnen sind mit dabei! Darum suchen wir uns eine freie Stelle an der reNé und Roli uns beim Fahren aufnehmen können. Wir machen drei Takes und dann noch ein Gruppenföteli auf dem Hügel.





Nach dem Mittagessen beim Blue Moon fahren wir eine Mulattiera und da passiert es, reNé erwischt ein, zwei Steine und fliegt vom Motorrad. Nach diesem Schreck lassen wir es etwas ruhiger angehen und fahren schöne flüssige Passagen über die Weiden.

Auch heute ist eines der Ziele unsere Gelatteria. Wir sitzen vor dem Lokal, geniessen die Wärme und das ausgezeichnete Glace.

Beim Abendessen gesellen sich noch zwei Deutsche zu uns, die es sich überlegen am nächsten Tag mit uns mitzufahren. Wir tauschen die Geschichten über vergangenen Reiseziele und Erlebnisse aus. Auch die Foto's von 1989 auf dem Chaberton mit den DR Big kramt reNé hervor :).

Donnerstag, 21. September 2017

Der fünfte Tag

Den Auftakt macht heute ein Streckenabschnitt der im Wald über grosse Felsbrocken führt. Ist das wirklich noch Strasse oder Flussbett? An einigen Stellen sieht man, das mit schweren Maschinen ausgebessert wurde. Mario ist nicht zufrieden, sagt das sie eine der schönsten Strecken ruiniert haben. Nach dem gestrigen Gewitter und den Regenfällen, bin nicht nur ich froh, das die Passage nicht noch schwieriger ist. Auf den mosigen runden Steinen findet der Pneu eh keinen Grip. So kommen wir jedoch mit einigen Rutschern und gefussle über die Hindernisse.




Wir fahren einige "alte römische" Strassen. Die Fahrbahn besteht aus runden Steinen in Fussballgrösse. Die Federelmente geben alles und bewahren uns vor den gröbsten Stössen, aber wir werden trotzdem kräftig durchgeschüttelt.



Die Strecken fordern durch die Mischung aus feuchter Erde und glatten Steinen noch mehr Konzentration. Auch das Spiel von Licht uns Schatten unter den Bäumen kann tückisch sein. Ich treffe einen Stein den ich übersehen habe und lande auf meiem A....



Nach dem Mittagessen ist der Vorderreifen meines Töff's beinahe platt. Mario sucht den Reparaturspray aus seiner Wundertasche und der Schaden ist nach wenigen Minuten behoben.

Wir fahren mehrere flüssige Strecken über die Weiden, wieder an diesen Viechern mit den langen Hörnern vorbei. Ausserdem hat die Jagdsaison begonnen. Hoffentlich verwechseln die uns vom Enduro Team nicht mit den Wildsauen.


Auf dem Heimweg nehmen wir noch eine Showeinlage auf.



Auch heute am Mittwoch - wir fragen uns gerade ob es nun der vierte Fahrtag ist - haben wir wieder viele abwechslungsreiche Strecken unter die schwindenden Stollen genommen.
Nach der Fahrt hat Mario grosses vor und wäscht mit dem Hochdruckreiniger die mühsam gesammelte Patina von den KTM's. Eigentlich schade.

Jenni kommt uns besuchen und bringt uns einen grossen Teller leckere Tripple Chocolate Brownies mit. Mit einem Stück hätten wir den Kalorienverbrauch des Tages wieder wettgemacht - aber wer kann schon nach nur einem Brownie aufhören?

Mittwoch, 20. September 2017

Quarta Giornata

Nach dem Regen letzte Nacht sind die Pisten bis zum Startpunkt der heutigen Tour nicht mehr so staubig wie am Vortag. Den Auftakt macht dieselbe Auffahrt wie gestern, doch heute ist es ganz neues Gelände. Der Boden ist nass und die Ideallinie zwischen den Furchen nur schmal. Das Hinterrad schmatzt sich durch die Schlammrille und vom Vorderrad fliegen die Lehmklumpen hoch. Es geht nicht nur vorwärts sondern auch immer wieder mal seitwärts. Da wir heute mit zwei Kameras unterwegs sind (Danke Marco), ist die Rutschpartie sogar in "Stereo" dokumentiert.

Unser Guide Mario führt uns über kleine verwunschene Wege und Pfade durch den Wald. An einer Stelle bilden die Bäume und Sträucher ein Tunnel das so tief ist, das wir die Köpfe oder viel mehr die Helme einziehen müssen um nicht hängenzubleiben.

Luciano hatte heute morgen eine unangenehme Begegnung mit den Carabinieri. Er war ja mit dem Leihmotorrad seines Händlers unterwegs weil sein Motorrad ein Elektriproblem hat. Irgend etwas war da wohl nicht Regelkonform und so hat die Obrigkeit das Gefährt kurzerhand konfisziert.

Doch zurück zur heutigen Tour. Auch bei den steileren steinigen Passagen zeigen sich die Nachteile des Regens. Die Steine sind rutschig und and einigen stellen verlässt uns der Vortrieb - kein Grip. Bei einem kurzen Halt bemerken wir die nächste Herausforderung für unsere Guides. Der Vorderreifen der 350er mit der heute Peter unterwegs ist hat, plötzlich nur noch ganz wenig Luft drin. Mario übernimmt den angeschlagenen Töff und bringt ihn zur Reparatur. Wir machen mit Luciano noch eine Runde vor dem Mittagessen. Er zeigt uns eine schmale Abfahrt, bei der wir uns erst durch die Brombeerranken kämpfen müssen, bevor wir uns auf einer felsigen Bobbahn gespickt mit runden Felsbrocken abwärts kämfpen. Ein bischen Hard Enduro.




Beim Mittagessen in Tolfa auf der Terasse des Blue Moon Restaurant lassen wir uns die Pizza schmecken und geniessen die Aussicht.

Am Nachmittag sind wir auf abwechslungsreichen Wegen über die Weiden unterwegs. Mehrmals fahren wir sehr nahe an den italienischen Longhorn Kühen mit ihren imposanten weit ausladenden Hörnern vorbei. Gut zu wissen, das wir auf den Motos schneller wären - falls eines der Rindviecher mal einen schlechten Tag hat.



Schnell ist auch das Stichwort für unseren Mario. Er fliegt nur so über die Weiden und das Enduro Team zieht locker mit - oder mindestens die meisten vom Team :).



Das Sahnehäubchen des heutigen Tages ist - das Gelato an der Bar. Da wir heute etwas früher wieder im Agriturismo sind, reicht die Zeit für ein Bad im Pool und ein kühles Bier vor dem Abendessen.

Fladi's Knie schmerzt immer noch und so hat sich leider entschieden die Heimreise anzutreten. Schade, du fehlst uns.

Dienstag, 19. September 2017

Impressionen





Roli hat sein Traum-Bike gefunden


Day 3

Leider kann Fladi heute nicht mitkommen, da sein Knie nach dem Abflug gestern immer noch Ärger macht. So muss auch die 450er KTM beim Agriturismo bleiben.

Der Rest der Truppe zieht mit Mario bei wunderschönem Wetter los zum Treffpunkt mit Luciano "the Devil". Eine herzliche Begrüssung wie bei einem Familientreffen. Gleich bei der nächsten Auffahrt ist Mario auch schon bereit um Fotos zu machen für unser elektronisches Fotoalbum und für Jenni.

Ein Ziel heute ist es dem Fluss Migno entlang zu fahren und speziell auch den Fluss mehrmals zu queren. Arion hat sich diese Tour zum Geburtstag gewünscht.

 Einige haben dabei vermutlich auch nasse Schuhe gekriegt. Ich wollte Mario einen Gefallen tun und habe versucht das ganzes Motorrad im Fluss zu waschen. Nicht die beste Idee, aber glücklicherweise ist dabei nicht viel passiert.



Nach dem Fluss geht es zu "Maria und Josef" - einer Stelle wo letztes Jahr eine Hippie Gruppe ihr Quartier hatte. Die Hippies sind fort, aber die rundgelutschten Felsen sind immer noch da und fordern uns bei der Auf- und Abfahrt. Unsere Guides haben noch eine weiter Herausforderung. Sie müssen einen besorgten Hirten beruhigen, der befürchtet das wir mit den Motorrädern seine Viehherde erschrecken. Nach einigen Minuten gelingt es ihnen mit ihrem diplomatischen Geschick den jungen Mann zu beruhigen und vorsichtig tuckern wir an der Herde vorbei. Die Kühe haben uns bestenfalls interessiert beäugt.

Wir sind eigentlich schon auf dem Weg zum Mittagessen, da erwischt es heute Roli bei einer Auffahrt mit tückischen Felsbrocken. Glücklicherweise macht nur sein Motorrad den Flug die Böschung hinunter. Roli kann sich retten und bleibt oben auf der Strasse. Mit vereinten Kräften und dem Seil das Luciano in seinem Rucksack mitgebracht hat, ziehen wir den Töff wieder hoch. Wir brauchen erst mal eine Pause bevor wir zum Ristorante gehen.



Luciano hat mehr und mehr mühe seine KTM in Gang zu bringen. Vermutlich lädt seine Batterie nicht mehr und ohne Strom lässt sich die Maschine nur schwer ankicken.

Dort angekommen ist es schon etwas später und wir geniessen die leckeren Antipasti und die Paste. Allzu wild wollen wir es heute Nachmittag nicht mehr treiben.

Ich habe die Rückfahrt schon als easy abgehakt, als uns unsere Guides uns mit mehreren ganz schönen Strecken auf dem Nachhauseweg überraschen. Besonders der Abschnitt mit den farbigen ausgewaschenen Felsen hat es mir besonders angetan.

Das zweite ganz wichtige Ziel heute hat Mario nicht vergessen: Glace. Nach dem leckeren Gelato in Tolfa haben alle - aber ganz besonders Marco - ein breites Grinsen im Gesicht.

Wir düsen zügig zurück zu unserem Agriturismo und sind alle richtig gut müde. Wirklich ein herllicher Tag mit unseren Guides die mit oder wegen uns auch einiges leiden mussten. Mille Grazie.

Montag, 18. September 2017

Sonntag, 17. September 2017

Secondo Giorno

Ein herrlicher Tag heute hier im Agriturismo Poggio al Sasso.
Was will man mehr zum Endurofahren als gutes Wetter, italienischen Kafi, eine Auswahl an Enduromaschinen und die muntere Truppe vom Enduro Team Toggenburg?
Ich - steve - darf das erste mal mit dabei sein und bin schon gespannt wie es mir heute so ergehen wird.
Gleich von der Unterkunft aus geht es auf Schleichwegen auf die ersten Hügel es ist ziemlich trocken und der Wind bläst die Staubfahnen hinter den Motorrädern über die Felder. Ein tolles Bild bei Gegenlicht.

Mario hatte versprochen, das es einen gemütlichen ersten Tag, ein Einfahren geben wird. Entweder hat er eine ganz andere Vorstellung von gemütlich, oder wir hatten hier schon das erste - und nicht das letzte - Kommunikationproblem.
Nur wenige sind heute vor Umfallern gefeit. Die meisten landen irgendwann mal mehr oder weniger spektakulär auf Boden. Mit Blumenpflücken kann ich mich bei meinen Bodenkontakten nicht rausreden - egal. Bei den ersten steilen Abfahrten werden nicht nur Beine und Arme beansprucht, auch mein Schliessmuskel hat ordentlich zu arbeiten.

Das Highlight für Arion - und nicht nur für ihn - war die Strecke quer durch den Wald ohne ersichtlichen Pfad oder Weg. Ich will nicht überstürzen und bin schliesslich so langsam, das der Motor ausgeht. Wie ein Pflock falle ich auf die Seite. Gut das die Kamera an war, so ist dieser Umfaller mit elegantem Abrollen für die Nachwelt aufbewahrt und dürfte sicher auch die nächsten Tage noch für gute Stimmung beim Team sorgen ;).

Ausserdem scheint heute auch der Tag zu sein an dem wir mehrmals Opfer von Kommunikationproblemen werden. Warum man nicht alle Motorräder zur gleichen Zeit unterwegs auftanken kann bleibt das Geheimnis von Mario.

Der Weg hoch über die runden Bolle Stei der alten römischen - oder etruskischen - Strasse bietet nur wenig Grip. Einige von unse bleiben auch prompt hängen und stäuben beim Anfahren die hinter ihnen stehenden gehörig ein. Meh Dräck! Apropos, da fällt mir gerade ein, das Mario schon am Morgen ganze Arbeit geleistet hat. Nachdem er mit dem Hinterrad in einer Pfütze hängen geblieben ist, hat er reNé der gleich hinter ihm war sauber mit Schlamm eingedeckt. So muss ein Endurist aussehen.

Den grössten Schnitzer leistet sich Mario jedoch mit dem hoch angepriesenen Gelato. Schon am Morgen schwärmt er von der neuen Gelateria. Bei der Pause erwähnt er noch mal, wie anstrengend es auch wird, denkt an das Gelato heute Abend als Belohnung. Und dann das: wir sind in der Bar und ... sie haben heute gar kein Gelato! Ein ganz dicker Tolgen im Reinheft von Mario - der uns sonst mit Routenwahl und Unterstützung bei diversen Bergungsaktionen super verwöhnt hat. Ziemlich geschlaucht sitzen wir also im Cafe und amüsieren uns über die vier alten die auf der Steinbank vor dem Brunnen mitten auf der Piazza sitzen.

Ohne Gelato geht es also zurück zum Poggio al Sasso. Die ganz harten gehen zur Abkühlung in den Pool. Ich als bekennender Warmduscher lasse diese Erfrischung aus.

Das Abendessen ist wieder mehr als üppig. Bei Antipasto, Primo und Secondo können und wollen nicht alle mithalten - schauen wir mal ob morgen über Peter ein kleine Regenwolke schwebt. Als Desser gönnen wir uns noch Arions Geburtstagskuchen. Super lecker - auch wenn ich nur ein ganz kleines Stück wollte.

Bilder und Filmschnipsel folgen, wenn die Internetverbindung besser und ich weniger müde bin. Buona notte.

1st. Day

noch ist alles ruhig. Die Sonne scheint aufs Poggio al Sasso, unserer Unterkuft für dies Woche. Wir wurden herzlich empfangen gestern. Jenny, Mario, Streusselkuchen und Prosecco - als ob wir nie weg gewesen wären.
Am Abend wurden wir wunderbar bekocht - auch wie üblich - fast zuviel.
Heute gehts los - Mario und Lucciano ‚Campione‘, unsere beiden Guides für heute werden es sanft angehen um uns wieder ans Gelände zu gewöhnen. Die KTMs stehen aufgetankt und frisch ‚gummiert‘ bereit.
Primo - mit Wildschwein :-)

Aquadukt - aufgenommen aus dem Bus bei der Anreise vom Flughafen